CAROLIN FRONTZEK

Plasma Care - Wound Management System

Das entwickelte System dient der Behandlung von chronischen Wunden und umfasst ein Plasmagerät, eine Dokumentations-App und einen Systemkoffer für den Transport. Das Plasma Care wound management system bietet nicht nur die Möglichkeit, Wunden mit kaltem Plasma zu behandeln, sondern hilft durch eine digitale Wunddokumentation mit einer App auch dabei, die Kaltplasmatechnologie in den Alltag der Wundbehandlung zu integrieren und die Kommunikation zwischen den beteiligten Personen zu erleichtern.

Aufgrund der demografischen Entwicklung, zu dessen Folgen in Deutschland eine immer älter werdende Bevölkerung gehört, und der gleichzeitigen Zunahme von Übergewicht und Diabetes mellitus, ist zu erwarten, dass die Zahl der Patienten mit chronischen Wunden in den kommenden Jahren zunehmen wird. Daher ist das Interesse groß, wirksame Behandlungsmethoden für diese Wunden zu entwickeln.

Eine Möglichkeit zur Behandlung chronischer Wunden ist die Verwendung von kaltem Plasma. Denn das ionisierte Gas ist für Mikroben tödlich, für die Haut aber ungefährlich und besitzt außerdem wundheilungsfördernde Eigenschaften.

 

Plasma wird als der vierte Aggregatszustand, neben den drei klassischen Materiezuständen – fest, flüssig, gasförmig – bezeichnet. Durch Zufuhr von Energie zu einem Gasgemisch lösen sich die Elektronen aus den Atomen und es entsteht Plasma, ein angeregter Gaszustand. Es ist etwa handwarm und wird zur Zeit in zahlreichen Studien unter anderem auf seine Nutzung in den Bereichen Medizin und Hygiene ausgiebig erforscht.

 

Die Behandlung von Wunden mit kaltem Plasma ist schmerzfrei, denn anhängig von der Technologie, mit der das ionisierte Gas erzeugt und mit der es auf die Wunde geleitet wird, nimmt der Patient Nichts oder nur einen angenehmen warmen Lufthauch war. Nach einer Behandlungszeit von ca. 30 Sekunden ist die Wunde desinfiziert und kann anschließend mit einem frischen Verband verbunden werden.

Neben der klassischen Produktgestaltung des Plasmagerätes wurde auch der Nutzungsprozess gestaltet. Ein wichtiger Punkt bei der Behandlung von Wunden ist deren Dokumentation. Sie ist gesetzlich vorgeschrieben, schützt im Rechtsstreit die an der Behandlung beteiligten Personen und bietet die Möglichkeit der Therapieüberprüfung.

 

Aus diesem Grund entstand die Dokumentations-App. Sie bietet zum einen die Möglichkeit einer komfortablen, dem technischen Stand entsprechenden, Wunddokumentation mit Hilfe eines Tablets, erleichtert aber auch die Kommunikation zwischen den an der Wundbehandlung beteiligten Personen und dient über eine Bluetooth-Verbindung als erweitertes Steuerungselement für das Plasmagerät.

Um eine ausreichende Hygiene zu garantieren und um Wunden in verschiedenen Größen optimal behandeln zu können, wurden Hygiene-Aufsätze für das Plasmahandgerät in drei Größen entwickelt. Hierbei handelt es sich um Einweg-Silikonaufsätze, die einzeln und steril verpackt sind und nach der Plasmabehandlung entsorgt werden.

 

In der Verpackung befindet sich außer dem Hygiene-Aufsatz ein Sticker, der als Referenzmarker für die Fotoaufnahme der Wunde mit der Plasma Care App dient. Er wird von der Innenseite der Verpackungsabdeckung abgezogen und für die Fotoaufnahme neben die Wunde geklebt und anschließend wieder entfernt. Der Klebemarker dient der Kalibrierung des Fotos, da die Belichtung und der Aufnahmeabstand bei den Aufnahmen leicht variieren können. Außerdem bietet er eine Größenreferenz, mit Hilfe derer die Sofware die Größe der Wunde bestimmen kann.

Der Systemkoffer wurde aufgrund der hohen Anforderung an die Mobilität entwickelt. Er bietet vor allem in der ambulanten Pflege die Möglichkeit, das Plasma Care wound management system sicher und komfortabel zum Patienten zu transportieren. Außerdem ermöglicht er eine übersichtliche Bedienbarkeit des Systems, da alle Komponenten in dem Koffer ihren Platz finden.

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